Wohlfühlfaktor: Bezug für das Dachbett

Das Dachbett im Nugget ist dank der Froli-Unterfederung und der guten Matratze super-bequem. Doch leider ist die weiße Matratze ab Werk völlig unzureichend für Campingalltag geschützt. Ohne zusätzliche Hülle wird sie entsprechend schnell verschmutzen.

 

Ein einfaches, ganz normales Bettlaken hilft natürlich. Doch das ordentlich Auslegen und das Festklemmen an den Seiten ist doch immer etwas umständlich. Vorallen auch, wenn man das Dachbett öfter mal in kürzeren Pausen zum Ausruhen nutzen möchte. Und ein Spannbettlaken hat den Nachteil, dass man damit das Bett nicht mehr verstauen kann: Die beiden Matratzenteile lassen sich nicht mehr übereinander schieben.

Kuschelig und robust: Der selbst genähte Matratzenbezug im Dachbett.


Zwar bietet Ukatex auch einen fertigen Bezug für das Dachbett an, doch uns war der leicht kratzige Stoff unsympathisch. Und da die kaufbare Lösung dazu auch noch recht teuer ist, entschied ich mich nach einiger Überlegung für eine Do-it-yourself-Lösung.

 

Den idealen Stofff für einen Matratzenbezug fand ich nach längerem Suchen beim Sport-Discounter Decathlon: Hier gibt es Microfaser-Strandtücher mit den Maßen 110 x 173 cm. Diese Handtücher haben sich bei uns schon auf vielen Touren bestens bewährt, und mit 10 Euro sind sie relativ günstig.

 


Für den kompletten Matratzenbezug benötigt man drei Strandtücher und für die Rückseite einen einfachen Spannbettbezug aus Polyester (für ein paar Euro beim Ausverkauf). So wird auch die Unterseite vor Verschleiß und Schmutz geschützt. Außerdem braucht man noch etwa 2,5 m Reißverschluss als Meterware (YKK Größe 3).

Ich habe zunächst mit dem Fußteil angefangen. Das hat zwar zwei Rundungen, doch es ist einfacher zu fertigen. Die Kontur der Matratze überträgt man am leichtesten mit einem Kugelschreiber: Polster auf den ausgebreiteten Stoff auslegen, Kontur abfahren - fertig.

Zum Transport lässt sich die Matratze wie gewohnt zusammenklappen.



Nach dem ersten Versuch: Es geht auch ohne kompliziertem Schnittmuster.


Damit der Stoff später immer gut gespannt bleibt, habe ich ringsum 0,7 cm abgezogen. Beim ersten Versuch waren es 2 cm. Das war zuviel: Die Matratze bog sich und lag nicht mehr sauber auf.

 

Ich habe den oberen Stoff als Seitenteil heruntergezogen. Da die Matratze 6 cm hoch ist, zeichnet man dazu einfach die Kontur in diesem Abstand noch einmal nach und schneidet den Stoff mit 2 cm Nahtzugabe aus. Bevor mann dann weiterarbeitet, sollte man die Schnittkante ringsum unbedingt mit einem Feuerzeug etwas anschmelzen.


Ohne diese "Versiegelung" franst der Stoff der Microfaser-Handtücher sehr leicht aus und die Naht hält später nicht dauerhaft.

 

Nach dem Zuschneiden werden die Ecken abgenäht. Zum Herstellen der Seitenflächen der Rundungen habe ich kleine "Winkel" abgesteckt und abgenäht. Damit ist die obere Hälfte auch fast schon fertig. Als nächsets sollte man den Reißverschluss festnähen. Durch ihn wird später die Matratze zum Waschen des Bezuges herausgenommen. Der Reißer befindet sich am Übergang der "Fußmatratze" zum großen Matratzenteil mit dem Knick.

Die Kontur des Fußteils wird einfach mit Hilfe eins Kartons abgenommen.



Für die Seiten 6 cm Stoff dazugeben. Hier: Die Abnäher für die Rundungen.


Die 90-Grad-Ecke wird auch einfach mit Kugelschreiber angezeichnet.



Damit der Bezug schön gespannt ist, ohne dass sich die doch recht dünne Matratze an den Ecken abhebt, darf die Unterseite aus dem einfachen Spannbettbezug nicht zu stark gespannt sein (ist mir beim ersten Versuch passiert). Das bekommt man wie folgt hin:

 

Zunächst vernäht man die Ober- und die Unterseite an zwei über Eck liegenden Seiten. Dann schiebt man das Polster ein und spannt den Stoff schön gleichmäßig per Hand. Hierbei sollte man sich etwas Zeit lassen, denn es ist

Wie angezeichnet wird der Stoff eingeschlagen, fixiert und vernäht.



Die 90-Grad-Ecken werden  abgenäht.
6 cm Höhe plus 2 cm Nahtzugabe.


nicht einfach den Stoff gleichmäßig über die doch recht große Fläche zu spannen. Ist der Stoff gleichmäßig gespannt, dann steckt man Ober- und Unterseite mit Stecknadeln an den beiden noch offenen Seiten zusammen. Da die Nadeln ganz gut halten, kann man die Matratze hochnehmen, und so prüfen, ob sie sich nicht zu einem Bogen verformt. Wenn alles passt, kann man über den Reißverschluss die Matratze herausnehmen. Im Anschluss lassen sich die beiden verbleibenden Seiten vernähen. Das erste Teil ist damit auch schon fertig.


Beim größeren Polster verfährt man im Prinzip in der gleichen Weise. Da man hier keine Rundungen hat, gelingt es etwas leichter. Den Reißverschluss an der Unterleite (blau) habe ich in den Knickbereich der beiden Teile platziert. Bevor man hier die Unterseite festnäht, sollte man darauf achten, dass die blaue Seite etwas länger sein muss, damit die Knickfunktion erhalten bleibt. Wieviel Stoffzugabe nötigt ist, misst man einfach wieder mit eingelegter Matratze: Kurzes Teil nach ganz nach vorne klappen, Stecknadeln entlang dem Reißverschluss rein - fertig. Dann die Matratze wieder raus und vernähen.

Den Stoff auf links rehen und die zweite Seite unter der Matratze ausbreiten.



Hier wird der gespannte Stoff der Unterseite (blau) mit Nadeln fixiert.


Der Stoff der Microfaser-Handtücher hat sich als Bezugsstoff wirklich bewährt: Er ist zum einen herrlich weich und gleichzeitig robust (wenn die Schnittkanten alle mit dem Feuerzeug versiegelt wurden). Gleichzeitig trocknet der Synthetikstoff sehr schnell, falls man auf längeren Touren mal doch den Bezug unterwegs auswaschen möchte - oder in einer heißen Sommernacht stark schwitzt. Mit dem Reststück der drei Tücher haben wir uns noch einen Kissenbezug genäht.


Den Reißverschluss einzunähen ist nicht schwer. Und wenn die Naht dann doch nicht ganz gerade sein sollte, ist das auch kein Problem: Später liegt die Nahtstelle unsichtbar zwischen den Matratzenstücken.

 

Der Stoff der Microfasertücher schmiltzt beim Versiegeln der Kante sehr schnell. Besser vorher an einem Reststück etwas üben...

Den Reißverschluss zum Schließen des Bezugs (Meterware von YKK Größe 3).



Das Zusammennähen von Ober- und Unterteil erfolgt auf rechts.


Zum Vernähen genügt eine normale Haushaltsnähmaschine, mit der man selbst etwas Übung haben sollte. Es sind keine speziellen Nähfertigkeiten nötig.


Hier sieht man das große Matratzenstück mit geöffnetem Reißverschluss an der Knickstelle. Die Matratzen bekommt man am einfachsten in die Hülle, in dem man die Polster zusammenrollt und in der Stoffhülle dann aufrollen lässt.

Beim großen Matratzenteil liegt der Reißverschluss unter der Knickstelle.



Damit die Matratze klappbar ist, muss die Unterseite (blau) etwas länger sein.


Durch die geschlossene Unterseite ist die Matratze auch gegen einem Abrieb an den Froli-Federelementen geschützt.